"Für Frauen ist Dichten [...] kein Luxus. Es ist eine Lebensnotwendigkeit für uns. Es bestimmt die Qualität des Lichtes, in dem wir unsere Hoffnungen und Träume vom Überleben und von der Veränderung behaupten, um sie zunächst in Sprache, dann in Konzepte und schließlich in handfeste Taten zu verwandeln."
In diesem Dossier haben wir Beiträge zusammengestellt, die einen Blick abseits vom Mainstream auf verschiedene historische, zeitgeschichtliche und politische Themen werfen. Solche, die dekoloniale Ansätze verfolgen und solche, die entweder weibliche Persönlichkeiten in der Geschichte oder einen feministischen Blick auf die Geschichte ins Zentrum rücken. Der Begriff "Herstory" ist ein Wortspiel des englischen Wortes für Geschichte, "History", und den englischen Possessivpronomen der dritten Person Singular. Es soll zugleich ernst als auch komisch sein - denn etymologisch hat "History" natürlich nichts mit dem Possessivpronomen "his" zutun.
Das Zitat stammt übrigens von Audre Lorde. Dass diese Ansätze, insbesonderere intersektionale, nach wie vor relevant sind, zeigt sich auch an der Aussage der Schriftstellerin und Juristin Janet Mock aus dem Jahr 2014: "[T]elling our stories, first to ourselves and then to one another and the world, is a revolutionary act."