Die Abschlussdiskussion der Tagung Besatzungsherrschaft und Alltag im Rheinland stellte Fragen nach den verschiedenen Forschungsperspektiven sowie der Quellensituation des Forschungsschwerpunktes. Außerdem resümierten Susanne Brandt, Stefan Goch, Benedikt Neuwöhner und Kai-Michael Sprenger gemeinsam Martin Schlemmer, welche Bedeutung der Friedensvertrag von Versailles spielte. Abschließend sollte darüber hinaus diskutiert werden, wie die Besatzungszeit sowohl von den Besatzern als auch den Besetzten wahrgenommen wurde.
Tagung am 27. Juni 2019 im Horion-Haus | LVR Köln
In vielen Gebieten des Rheinlands war der Aufbruch in die Demokratie nach dem Systemwechsel von 1919 mit der Erfahrung einer fremden Besatzung verbunden, die in Teilen bis zum Zusammenbruch der Weimarer Republik andauern sollte. Während die Auswirkungen der französischen Besatzung auf das Rheinland in dieser Zeit bereits eingehend erforscht wurden, sind Publikationen zur Geschichte der belgischen, britischen und US-amerikanischen Besatzungszone rar gesät. Entsprechend rückt die Veranstaltung diese weniger erforschten Besatzungsherrschaften in den Fokus. Ziel ist es, ein differenziertes Bild der betroffenen rheinischen Gebiete in der Weimarer Republik zu zeichnen, die politische Organisation der Besatzung und die Prägung des Alltags zu erörtern und auf der Grundlage einer Sondierung bislang unbearbeiteten Archivmaterials neue Forschungsimpulse zu setzen.
Bei H-Soz-Kult findet sich ein Tagungsbericht, verfasst von Gregor M. Weiermüller, vom Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen.