In der Monographie „Köln. Die große Stadtgeschichte“ (Essen, ²2016) wird die Behauptung aufgestellt: „Doch Widerstand leistete die katholische Kirche nicht, sondern nur eine kleine Anzahl von Katholiken, häufig sogar im Konflikt mit der Amtskirche“[1]. In der „Ausgewählten Literatur“ fehlen dementsprechend die einschlägigen Publikationen, die vom Gegenteil überzeugt sind. Vor allem sei aufmerksam gemacht auf den ersten Band der Biografie „Josef Kardinal Frings (1887-1978) (Paderborn u.a. 2003), in dem der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Norbert Trippen (1936-2017) ausführlich den Widerstand der katholischen Kirche gegen den NS-Ungeist in Köln gebrandmarkt, die Krankenmorde angeprangert und die katholische Kirche auf die Seite der bedrohten Juden gestellt hat.[2] Ebenfalls fehlt in der Literaturliste die Auswertung der Dokumentensammlung des ehemaligen Geheimsekretärs von Karl Joseph Kardinal Schulte (1871-1941) Dr. Wilhelm Corsten (1890-1970) „Kölner Aktenstücke zur Lage der katholischen Kirche in Deutschland 1933-1945“ aus dem Jahre 1949.[3] Schließlich stehen für Widerstand und Selbstbehauptung in der Stadt Köln der frühere Kölner Stadtdechant Dr. Robert Grosche (1888-1967) und der Pfarrer der Basilika St. Ursula, Dechant Paul Fetten (1901-1989).[4]
Die Städte Köln und Düsseldorf können dankbar dafür sein, in der achten, erweiterten und aktualisierten Auflage 2023 unter ihren Bewohnern mehr als zwanzig Frauen und Männer als Märtyrer zu finden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ihr Leben für den christlichen Glauben hingegeben zu haben. Zwei seien stellvertretend für die anderen vorgestellt, die im Übrigen nicht „im Konflikt mit der Amtskirche“ standen.